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Nützlicher Unfallschutz

Printausgabe | Juli 2024
Das Unfallrisiko ist allgegenwärtig, sei es bei der Gartenarbeit oder auf dem Weg zur Arbeit. Das zeigen aktuelle Statistiken. Privater Versicherungsschutz bietet ein Plus an Sicherheit.
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Dieser Tage wurden zwei Unfall-Statistiken veröffentlicht, die mit teils bemerkenswerten und auch überraschenden Details aufwarten. Die zutage tretenden Risikopotenziale geben Hinweise darauf, wo möglicherweise gegengesteuert werden sollte. Die erste Erhebung ist vom Kuratorium für Verkehrssicherheit (KFV). Sie beschäftigt sich mit einem Hobby, dem wie es heißt, jährlich mehr als fünf Millionen Menschen in Österreich nachgehen: der Gartenarbeit.

Ganz gleich, ob Äste gestutzt, Hecken geschnitten oder der Rasen gemäht wird. Über 16.000 Hobby-Gärtner verletzen sich dabei übers Jahr gesehen so schwer, dass sie in einem Krankenhaus behandelt werden müssen. Knochenbrüche (46 Prozent), offene Wunden (25 Prozent) sowie Sehnen- und Muskelverletzungen werden als häufigste Verletzungsformen genannt. In mehr als der Hälfte der Fälle sind die oberen Extremitäten von der Hand bis zur Schulter betroffen.

Wer an seinen Gartenalltag denkt, kann bei den Unfallursachen vermutlich nur nickend zustimmen. Die Risikofaktoren sind Ablenkung, Hektik und Unachtsamkeit. In sechs von zehn Fällen kommt es dabei zum Sturz, vor allem weil der Unfallgeschädigte ausgerutscht oder über Werkzeuge, ausgerollte Gartenschläuche oder geschnittenes Astwerk gestolpert ist. Eine erhöhte Unfallgefahr auch im Hinblick auf die Schwere der Verletzungen besteht demnach beim Einsatz von elektrischen Geräten wie Rasenmähern, Motorsägen sowie Hecken- und Baumscheren. Und: Mähroboter können für (kleine) Kinder und Tiere gefährlich werden, betonen die KFV-Experten.

Anstieg bei Arbeits- und Wegunfällen

Die zweite Statistik kommt von der Allgemeinen Unfallversicherungsanstalt, kurz AUVA. Sie zeigt für das vergangene Jahr einen Anstieg bei den Arbeits- und Wegunfällen. Demnach ereigneten sich durchschnittlich 355 Arbeits- und 35 Wegeunfälle pro Tag. Das Plus bei den Arbeitsunfällen ist vor allem auf Schulaktivitäten zurückzuführen, schreiben die Autoren und verweisen auf Ausflüge, Skikurse, Wandertage und Sportwochen, die nach der Pandemie nun wieder durchgeführt werden. Bei den Wegunfällen waren vermehrt Fahrräder, E-Bikes und E-Scooter involviert, die offenbar verstärkt für den Arbeitsweg genutzt werden.

Laut AUVA verursacht ein meldepflichtiger Arbeitsunfall durchschnittlich 10.000 Euro an Folgekosten. Bei Wegunfällen mit mehr als drei Krankenstandstagen sind es sogar rund 17.000 Euro. Neben Unfallheilbehandlungen und Reha-Maßnahmen gehe es dabei auch um Rentenzahlungen, die teils bis ans Lebensende der Betroffenen ausbezahlt werden. Dies gilt allerdings nur, wenn ein Unfallereignis auch als Arbeits- oder Wegunfall anerkannt wird. Die Praxis zeigt: Das ist nicht immer eindeutig und muss bisweilen vor Gericht geklärt werden.

Wer im Ernstfall auf Nummer Sicher gehen will, sollte eine private Unfallversicherung abschließen. Zudem passieren die meisten Unfälle im Privatbereich, und die Statistik über den Gartenbereich zeigt, wie schnell sich solche folgenschweren Missgeschicke ereignen können. Damit der private Versicherungsschutz im Leistungsfall wunschgemäß greift, muss das Zusammenspiel aus Invaliditätsgrad, Gliedertaxe und Progression passen. Genau dafür kann der Berater sorgen, weshalb er bei der Gestaltung des Unfallschutzes auch in Zeiten vermehrter Online-Abschlüsse gefragt bleibt.