Der jüngste BIP-Bericht aus den USA lieferte weitere Beweise dafür, dass die Befürchtungen hinsichtlich einer Verlangsamung der US-Wirtschaftstätigkeit möglicherweise übertrieben sind. Das betont Matthew Ryan, Head of Market Strategy bei Ebury. Die größte Volkswirtschaft der Welt wuchs in den drei Monaten bis Juni mit einem rasanten Tempo von annualisiert fast drei Prozent und damit doppelt so schnell wie im ersten Quartal.
Die Verbraucherausgaben sind nach wie vor robust, was auf die bemerkenswerte Widerstandsfähigkeit des US-Arbeitsmarktes zurückzuführen ist, auf dem weiterhin in einem angemessenen Tempo neue Arbeitsplätze geschaffen werden, sowie auf die Normalisierung der Inflationsraten, die sich allmählich dem Zwei-Prozent-Ziel der Federal Reserve nähern.
Die große Frage bleibt, ob ein derart solides Wachstumstempo über einen so langen Zyklus aufrechterhalten werden kann. Anders als in Europa werden sich die niedrigeren Zinssätze der Fed in diesem Jahr nur minimal auf die Binnennachfrage auswirken, während die bisherige Outperformance der US-Wirtschaft wenig Raum für weitere Überraschungen nach oben lässt. Die erhöhte politische Unsicherheit im Zusammenhang mit den Präsidentschaftswahlen im November könnte das US-Wachstum ebenfalls beeinträchtigen, insbesondere wenn die Aussicht auf ein knappes Rennen sich negativ auf die Verbraucherausgaben und die Unternehmensinvestitionen auswirkt.