FONDS exklusiv: Sind Sie mit den Veranlagungsergebnissen der APK Pensionskasse auch im Vergleich zum Branchendurchschnitt von 6,4 Prozent zufrieden?
Manfred Brenner: Ja, sehr. Wir haben im letzten Jahr eine Performance im Durchschnitt unserer VRGn von 7,94 Prozent erzielt. Wenn man herausrechnet, dass die APK Pensionskasse die durchschnittliche Jahresperformance der hiesigen Branche mit einer Gewichtung von circa 20 Prozent beeinflusst, haben wir eine Outperformance von fast zwei Prozentpunkten erzielt. In sieben der zurückliegenden acht Jahre haben wir den Gesamtmarkt geschlagen. Und in den vergangenen 15 Jahren lag der jährliche Mehrertrag gegenüber der Branche bei durchschnittlich 0,8 Prozentpunkten, was sich im Zeitverlauf durch den Zinseszinseffekt zu einem beachtlichen Wert aufsummiert.
Die Digitalisierung und Nachhaltigkeit bewegen die Branche besonders. Wie kommen Sie bei der Integration von ESG-Kriterien voran?
M. B.: Nach den Entwicklungsschritten der letzten Jahre haben wir im vergangenen Jahr als Ziel verankert, die teils etwas unterschiedlich ausgestalteten Konzepte für unsere drei APK-Gesellschaften – die Vorsorgekasse, die Pensionskasse und die Versicherung – auf einen stärkeren gemeinschaftlichen Ansatz zu heben, hierbei aber weiterhin individuelle Schwerpunkte zuzulassen. Bei der Integration von ESG-Kriterien geht es uns nicht um die Erreichung werbewirksamer Quoten, sondern vor allem darum, dass sie weder zu einer potenziellen Ertragsminderung noch zu höheren Risiken führen darf.
Was bedeutet das konkret?
M. B.: Beispielsweise bevorzugen wir im Aktienbereich nicht einfach bestimmte Sektoren, weil sie einen sicheren positiven Beitrag für den CO2-Fußabdruck des Portfolios leisten. Aus unserer Sicht lässt sich der gesellschaftliche Nutzen vor allem dadurch maximieren, wenn Industrieunternehmen, die aktuell mit einem Portfolio-CO2-Fußabdruck stark belasten, sich mit Blick auf die nachhaltige Transformation kontinuierlich verbessern. Denn so lässt sich ein deutlich größeres CO2-Einsparpotenzial realisieren. In Sachen Engagement haben wir sehr früh, bevor die ESG-Diskussion überhaupt begonnen hatte, die Interessen unserer Berechtigten über Sammelklagen und Proxy-Voting-Policies zur Stimmrechtsausübung gewahrt.
Welche Vorteile hat ein gemeinsamer Auftritt als APK Gruppe noch für Ihre Kunden und Arbeitnehmer?
M. B.: Wir wollen erreichen, dass die Arbeitnehmer unserer Unternehmenskunden angesichts jahrelanger positiver Erfahrungen mit unserer Pensionskasse und überdurchschnittlicher Kapitalerträge auch auf die Leistungsfähigkeit unserer APK Versicherung aufmerksam werden. Die Versicherung ist noch nicht überall im Markt bekannt, was dem Umstand geschuldet ist, dass wir über keinen Bankenvertrieb verfügen. Im Gegenzug sind wir aber unabhängig von Kapital- und Produktgebern. Unsere Hauptaktionäre, die Voest AG und die ÖBAG sowie die OMV AG lassen uns bei der strategischen Ausrichtung freie Hand. Vielmehr ist es ihnen wichtig, ihre Arbeitnehmer in einer guten und fairen Altersvorsorgeeinrichtung verankert zu wissen.
Abschließend zum Thema Digitalisierung. Wie profitieren Arbeitnehmer und Kunden davon?
M. B.: Unsere Kunden und deren Arbeitnehmer profitieren an verschiedenen Stellen verstärkt von der Digitalisierung. Vor dem Hintergrund steigender Komplexitäten wollen wir die manuellen Prozesse im Unternehmen durch eine erhöhte Automatisierung spürbar verringern. Aktuell arbeiten wir an einem Relaunch unseres Kundenportals und gestalten unsere Webseite übersichtlicher. Beides wird voraussichtlich schon in einigen Wochen freigeschaltet.