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Globale Kohlenstoffintensität zu hoch

November 2024
Der aktuelle PwC Net Zero Economy Index 2024 zeigt: Um die globale Erwärmung auf 1,5 °C zu begrenzen, ist eine Dekarbonisierungsrate von 20,4 Prozent pro Jahr erforderlich.
PwC
Agatha Kalandra, PwC Österreich

Um die Erderwärmung auf 1,5 Grad Celsius zu begrenzen und das Pariser Übereinkommen zu erreichen, müsste die Welt ihre CO2-Emissionen jährlich um 20,4 Prozent senken. Doch im Jahr 2023 betrug die globale Dekarbonisierungsrate lediglich 1,02 Prozent. Dies bedeutet, dass die Welt zwanzigmal schneller dekarbonisieren müsste, um das 1,5-Grad-Ziel zu erreichen. Die Ergebnisse stammen aus dem aktuellen Net Zero Economy Index von PwC, der jährlich die Entwicklung der weltweiten CO2-Emissionen und deren Einfluss auf die Kohlenstoffintensität (CO₂ je Einheit BIP) der Wirtschaft analysiert.

KLIMAZIELE NICHT ERREICHT

In den vergangenen zwei Jahrzehnten hat kein G20-Land eine jährliche Reduktionsrate von mehr als 11,5 Prozent erreicht. Die höchste Dekarbonisierungsrate seit 2000 erzielte Frankreich 2014 mit 11,08 Prozent. Diese Ergebnisse verdeutlichen, dass das Überschreiten des 1,5-Grad-Ziels immer wahrscheinlicher wird. „Die aktuellen Ergebnisse zeigen unmissverständlich, wie weit die Welt von den notwendigen Klimazielen entfernt ist“, sagt Agatha Kalandra, Vorstandsmitglied und Sustainability Lead bei PwC Österreich und meint weiter: „Um eine Erderwärmung von mehr als 2 Grad zu verhindern, sind dringende Maßnahmen erforderlich, die über bisherige Anstrengungen hinausgehen.“

STEIGENDER ENERGIEBEDARF

Der Anstieg der Nutzung erneuerbarer Energien setzt sich auch im Jahr 2023 fort. Prognosen zufolge wird bis 2025 weltweit mehr Strom aus erneuerbaren Quellen als aus Kohle gewonnen. Gleichzeitig wächst jedoch der weltweite Energiebedarf, bedingt durch den Ausbau von KI, Rechenzentren und der Elektrifizierung des Verkehrs. Rudolf Krickl, CEO von PwC Österreich, warnt: „Der steigende Energiebedarf darf nicht zu mehr fossilen Brennstoffen führen. Unternehmen und Politik müssen die Energienachfrage steuern und die Effizienz verbessern. Zudem müssen die Energiekosten im Griff bleiben, um eine Abwanderung der industriellen Produktion zu verhindern.“

2023 sank die globale Kohlenstoffintensität nur um 1,02 Prozent – der geringste Rückgang seit 2011. Österreich verzeichnete im Vergleich einen Rückgang von 3,5 Prozent. Während die G7-Staaten ihre Kohlenstoffintensität um 5,31 Prozent senken konnten, stieg sie in den E7-Ländern leicht um 0,04 Prozent.

ÜBER DEN INDEX

Für den PwC Net Zero Economy Index berechnen wir die nationale und globale Kohlenstoffintensität (CO₂ je Einheit BIP) und verfolgen die auf Basis des IPCC-Kohlenstoffbudgets erforderliche Veränderungsrate, um die Erderwärmung auf 1,5 °C zu begrenzen. Diese teilen wir dann durch den prognostizierten Anstieg des BIP.

Dabei stützen wir uns auf den Energy Institute’s Statistical Review of World Energy, der den Energieverbrauch pro Brennstoffart je Land und die CO₂-Emissionen basierend auf dem Verbrauch von Öl, Gas und Kohle wiedergibt. Land- und Forstwirtschaft, Emissionen abseits von CO₂ und die Kohlenstoffbindung sind von dieser Analyse ausgeschlossen. Daher können diese Daten nicht direkt mit nationalen Emissionsinventaren verglichen werden. Zu unseren Quellen gehören The Energy Institute, IEA, World Bank, OECD und PwC.