FONDS exklusiv: Schauen wir zunächst kurz zurück, Herr Willert. Welche Bilanz ziehen Sie unter das vergangene Anlagejahr, insbesondere mit Blick auf Ihre dynamischen Mischfonds?
LEO WILLERT: Auch im letzten Jahr konnten die meisten unserer dynamischen Fonds zulegen und zweistellige Ergebnisse verzeichnen. Vor allem unser nachhaltig gemanagter ESG-Fonds stach mit plus 24 Prozent besonders hervor.
Ein Kernelement Ihres Trendfolge-Handelssystems ist die Steuerung der Aktienquote. Auf welchem Niveau liegt die Quote aktuell?
L. W.: Ja, die Steuerung der Aktienquote zählt wahrhaftig zu den wesentlichsten Eigenschaften unserer regelbasierten Handelssystematik. Gerade bei den dynamischen Fonds kann die Aktienquote, je nach Marktlage, zwischen null und 100 Prozent liegen. Verschlechtert sich die Situation auf den Aktienmärkten, wird die Quote entsprechend reduziert und in konservativere Werte, wie beispielsweise Rentenpapiere investiert. Per Ende Februar lag die Aktienquote bei einer etwa 95-prozentigen Auslastung.
Welche Kriterien sind für etwaige Anpassungen maßgeblich?
L. W.: Unsere Wahrheit liegt im Preis eines Wertpapieres. Gibt es ein positives Trendsignal, steigen wir ein; fällt ein Wert, lassen wir lieber die Finger davon. Wir fragen aber auch nicht nach dem Warum – warum eine Aktie steigt oder fällt. Wir lassen sämtliche Emotionen außen vor und entscheiden konsequent und regelbasiert.
Seit gut einem Jahr nutzen Sie Kryptowährungen als Beimischung bei Ihrem Mischfonds C-QUADRAT ARTS Total Return Flexible. Sind Sie mit der Entscheidung zufrieden?
L. W.: Ja, sehr. Im Dezember 2023 haben wir nach ausgiebigem Backtesting unsere erste Krypto-Position in dem Fonds aufgebaut. Heute, mehr als ein Jahr danach, hat die Aufnahme von Kryptos unsere Erwartungen erfüllt. Bitcoin und Ethereum lieferten einen signifikanten positiven Ergebnisbeitrag. Den Einsatz von weiteren Kryptoassets prüfen wir aktuell.
Wie stark sind die beiden Kryptowährungen jetzt in Ihrem Fonds gewichtet?
L. W.: Die Obergrenze für Kryptoinvestments im C-QUADRAT ARTS Total Return Flexible Fonds betrug bisher fünf Prozent. Aber bedingt durch die relativ geringe Korrelation zu bestehenden Portfoliowerten haben unsere Berechnungen ergeben, dass eine Erhöhung der Kryptoquote auf maximal zehn Prozent durchaus Sinn machen kann. Die Gesamtvolatilität im Fonds wird dadurch kaum erhöht aber das Ertragspotential gesteigert.
Kryptowährungen werden von manchen Vermögensverwaltern nach wie vor kritisch bewertet. Was begeistert Sie an dieser recht jungen Assetklasse?
L. W.: Gefühle und subjektive Einschätzungen spielen für uns als Trendfolger keine Rolle bei unseren Investmententscheidungen. Folglich sind wir auch an dieses Thema rein sachlich rangegangen und haben die vorliegende Datenlage betrachtet. Daher sehen wir Kryptos als vierte Assetklasse, neben Aktien, Anleihen und Geldmarktinvestments. Mit einer geringen Korrelation zu den anderen drei Assetklassen eignen sich Kryptoassets optimal, das bestehende Portfolio weiter zu diversifizieren und die Performance zu steigern.
Wie nehmen Sie die Resonanz auf Kundenseite wahr?
L. W.: Unsere Kunden reagieren sehr positiv auf diese Aktivitäten. Offen gesagt, wundert mich das auch nicht. Denn erstmals eröffnet sich Ihnen damit die Chance, von der Kursperformance von Kryptoassets in einem gewohnten und kontrollierten Setting eines risikoaversen Mischfonds zu profitieren. Unsere Kunden wissen, dass wir Risikomanagement ernst nehmen. Daher vertrauen sie unserem systematischen und regelbasierten Ansatz – und können nachts ruhiger schlafen. Denn sie brauchen sich weder Sorgen über eine unkontrollierte Volatilität noch über eine sichere Verwahrung zu machen.