Orla Garvey, Senior Fixed Income Portfolio Manager bei Federated Hermes Limited, kommentiert die jüngste Zinsentscheidung der Bank of England (BoE): „Die Bank of England hob den Leitzins um 25 Basispunkte an und verschob jegliche Änderung an ihrem geldpolitischen Straffungsprogramm bis September. Vor der Sitzung rechnete der Markt mit einer chancengleichen Anhebung um 25 oder 50 Basispunkte, mit einer leichten Tendenz zu 25 Basispunkten. Der endgültige Zinssatz ist nun wieder auf 5,65 Prozent gesunken, was im Wesentlichen eine weitere Straffung um 50 Basispunkte andeutet. Und die Zinskurve ist um 15 Basispunkte steiler geworden.
Die Stellungnahme selbst bot dem Markt nicht viel, womit er arbeiten konnte. Es gab einige neue Hinweise auf die Tatsache, dass die Geldpolitik restriktiv ist und dies wahrscheinlich auch so bleiben wird, bis das 2 Prozent-Ziel überzeugend erreicht ist, aber das war weitgehend das, was der Markt bereits eingepreist hatte.
Mit Blick auf die Zukunft befindet sich die BoE immer noch in der suboptimalen Position, dass sie angesichts der Volatilität des Marktes für Staatsanleihen in diesem Jahr auf punktuelle Veröffentlichungen von Dienstleistungen und Arbeitsmarktdaten reagieren muss. Dies macht sie anfällig für wirtschaftspolitische Fehlentscheidungen. Wir sind daher weiterhin der Meinung, dass die Gefahr besteht, dass sie die Zinsen bis 2024 ebenso schnell senken muss, wenn die straffe Geldpolitik beginnt, sich auf die Wirtschaft auszuwirken.“