Warum sollten sich Anleger im aktuell krisengeplagten Marktumfeld mit Mittelstands- und Innovationspotenzialen aus dem DACH-Raum beschäftigen?
Der DJE – Mittelstand & Innovation kann mit seinem fokussierten Portfolio eine sehr aussichtsreiche Beimischung mit einer in aller Regel geringen Korrelation zu den Depots von Investoren darstellen – mit taktischem Mehrwert auch im aktuellen Umfeld.
Was genau hat den Wachstumstiteln in diesem Jahr das Leben so schwer gemacht?
Die Volatilität hat im Jahresverlauf im Zuge der Zinswende merklich zugenommen, was gerade Wachstumstiteln sehr zu schaffen macht. Stark wachsende Unternehmen, wie sie im Mittelstand & Innovation prominent vertreten sind, sind zum Beispiel von steigenden Zinsen besonders betroffen. Die Finanzierung von Wachstum kostet jetzt einfach mehr als zu Zeiten der Null-Zins-Geldpolitik. Außerdem spielen der Preis und die Verfügbarkeit von Energie für die deutsche Industrie eine große Rolle.
Hinzu kommt: Für internationale Investoren ist die Region nicht zuletzt aufgrund des Krieges in der Ukraine und der Energieproblematik aufgrund der genannten Herausforderungen oft kaum mehr investierbar. Viele Asset Manager haben ihre Investitionsquoten in Europa und somit auch der DACH-Region drastisch reduziert. Darunter leiden bereits die großen Konzerne und mittelständische Firmen ganz besonders. Anders ausgedrückt: Viele eigentlich gesunde Unternehmen sind hier in Sippenhaft genommen worden.
Warum bietet die DACH-Region trotz mancher Vorbehalte große Potenziale?
Die DACH-Region ist sehr gut aufgestellt in Sachen Hidden Champions, gerade im Mittelstand. Pro eine Million Einwohner haben Deutschland, Österreich und die Schweiz die größte Anzahl an Hidden Champions. Mit rund 1.500 Mittelständlern ist die DACH-Region also die Kernregion der Hidden Champions weltweit. Der Mittelstand – und weniger die Großkonzerne – ist Innovations-, Technologie- und Wirtschaftsmotor dieser Region.
Welche Strategie verfolgt der Fonds?
Wir suchen die Marktführer in der Nische: Der Investitionsschwerpunkt liegt auf wachstumsstarken und innovationskräftigen Unternehmen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz. Der aktive Mix aus strukturellen, zyklischen und potenziellen Wachstumstiteln ergibt einen strukturierten und ausgewogenen Growth-Ansatz. Mit 50 bis 80 Einzelaktien bietet der Fonds eine konzentrierte Anlagestrategie auf Basis einer hochwertigen Titelselektion mit Fokus auf den Fundamentaldaten der Unternehmen.
Wie wählen Sie Titel aus?
Bei der Auswahl können Anleger auf unseren seit Jahrzehnten bewährten Research-basierten Ansatz vertrauen, der nicht nur für „große“ Titel gilt. Vielmehr besitzen wir nachweisbar die Fähigkeit, auch kleinere Segmente abzudecken und in Produkten abzubilden. Dafür bieten wir mit dem DJE – Mittelstand & Innovation ein ausgesprochen fokussiertes Portfolio an.
Auf dieser analysebasierten Grundlage positionieren wir den M&I sehr klar, setzen auf eine genaue und transparente Titelauswahl im Universum und beschäftigen uns mit jedem einzelnen Unternehmen ausgesprochen intensiv. Transparenz gilt auch für den Aufbau des Fonds. Wir verzichten im DJE – Mittelstand & Innovation auf Anleihen oder erklärungsbedürftige Hedges. Die Anleger erhalten somit einen sehr gut verständlichen Überblick über die Titel im Fonds. Dazu zählen auch einige etablierte Dividendentitel aus dem M-Dax. Diese stehen beim Fonds zwar nicht im Mittelpunkt, zahlen aber dennoch auf sein Ergebnis ein.
Wie diversifizieren Sie Ihr Portfolio?
Wir verstehen uns als aktiver Manager und folgen in diesem Fonds keiner Benchmark. Wir nutzen unsere hauseigene FMM-Methode (fundamental, monetär und markttechnisch), gestützt durch unsere Datenbank FMM 2.0. Insgesamt bietet der Fokus auf Mittelständler und Hidden Champions in der DACH-Region neben einem attraktiven Chance-Risiko-Profil eine vielversprechende Anlagestrategie. Der DJE – Mittelstand & Innovation konzentriert sich auf technologische Trends in verschiedenen Sektoren. Segmente im Fokus sind: Cyber Security, personalisierte Medizin, Industrie 4.0 und Halbleiter, erneuerbare Energien, IT Services und Big Data sowie autonomes Fahren und Elektromobilität.
Was macht diese Mittelständler für langfristig orientierte Investoren attraktiv?
Wir suchen innovative und wachstumsstarke Mittelständler, die gut in ihrer Nische positioniert sind, hohe Budgets für Forschung und Entwicklung bereitstellen und damit auch starke Wachstumschancen haben – mit Fokus auf strukturellem Wachstum. Auch die langfristige Denkweise des Managements ist entscheidend: Wenn Investoren mit einem DAX-Vorstand sprechen, geht es oft ums nächste Quartal, die nächste Berichtssaison. Der Blickwinkel ist oftmals vergleichsweise kurzfristig. Mit einem familien- bzw. inhabergeführten Unternehmen sprechen wir über die nächsten Jahre oder gar Dekaden. Bei vielen Parametern sind Mittelständler auch besser aufgestellt als Großkonzerne, so zum Beispiel bei den Ausgaben für Forschung und Entwicklung, in der Anzahl der Patente, bei der Verweildauer des Chefs/der Chefin oder auch in der Ausbildungsquote.
Wie bleibt der M&I aktuell bestmöglich auf Kurs?
Grundsätzlich sind wir defensiver positioniert als noch vor einem Jahr. Dies gilt nicht zuletzt für Technologiewerte. Da der Fonds mindestens 51 Prozent in Unternehmen unter fünf Mrd. Euro Marktkapitalisierung investiert, sind wir mit diesen Titeln nicht im allgemeinen Fokus von Analysten. Je weniger ein Titel jedoch im Fokus von Analysten steht, desto größer ist die Chance, durch eigenes Research Alpha zu generieren. Daher sind wir zuversichtlich, dass der Fonds auf lange Sicht sehr gute Wachstums- und Performancedaten liefern kann.
Was erwarten Sie für Ihren Fonds mit Blick auf das Jahr 2023?
Die makroökonomische und geldpolitische Lage wird unseres Erachtens auch Anfang 2023 schwierig bleiben. Zudem gibt es diverse politische Themen, die zusätzlich für Unsicherheit sorgen, beispielsweise der China-Taiwan-Konflikt oder der Krieg in der Ukraine, weshalb wir aktuell weiter relativ defensiv aufgestellt sind. Allerdings sollte man beachten, dass der Markt sechs bis zwölf Monate vorausschaut und wir gegen Mitte 2023 deutlich geringere Inflationsraten sehen sollten. Damit sollten auch die Zentralbanken perspektivisch wieder etwas weniger restriktiv agieren. Gerade Wachstums- bzw. Technologieaktien, die im M&I tendenziell übergewichtet sind, sollten von diesem Szenario dann profitieren.